Telefunken TR 440
Gegen Ende der sechziger Jahren entwickelte die Telefunken Computer GmbH einen Großrechner TR 440, der damals als schnellster in Europa entwickelter Computer galt und an vielen deutschen Universitäten eingesetzt wurde. Das Computermuseum zeigt zahlreiche Exponate aus der Zeit des Telefunken TR 440 am Großrechenzentrum Berlin (GRZ), einer Vorgängereinrichtung der heutigen Zuse Institute Berlin.
Insgesamt wurden 46 Telefunken TR 440 gebaut, die meisten davon als Doppelprozessorsysteme. Die Leistung eines Prozessors lag bei ungefähr 1 MIPS, die Hauptspeicherkapazität betrug bis zu 1 MB. Das Betriebssystem BS 3 unterstützte eine virtuelle Speicherverwaltung mit Speicherschutz (Typenkennung aus 4 Bit). Die Daten wurden intern im Zentralcode 1 (ZC 1) gespeichert Neben dem Hauptspeicher existierten Trommel- und Plattenspeicher als Hintergrundspeicher und Magnetbänder für die Langfristige Datenhaltung (LFD). Als Programmiersprachen standen Algol 60, BCPL, COBOL, 68 und FORTRAN IV zur Verfügung, später auch Algol 68, ELAN, Pascal und PL/I.
Als Eingabegeräte für grafische Anwendungen wurde von Telefunken einen Rollkugelmaus entwickelt.
Das Nachfolgesystem Telefunken TR 550 wurde nie fertiggestellt.