Rechenschieber
Das Prinzip des Rechenschiebers (Rechenstab) beruht auf der Rückführung einer Multiplikation (bzw. Division) auf die grafische Addition (bzw. Subtraktion) von Strecken, die als logarithmische Skalen auf dem Rechenschieber aufgetragen sind.
Entwickelt wurd das Konzept zur Logarithenberechnung Anfang des 17. Jahrhunderts von dem Schweizer Uhrmacher Josef Bürgi und dem schottischen Mathematiker John Napier. Daraus entwickelte der englische Mathematiker Edmund Gunter die nach ihm benannte Gunterskala. Dabei handelt es sich um einen Stab mit logarithmisch angeordneten Skalen. Durch Abgreifen von logarithmischen Strecken mit einem Zirkel konnten mit der Gunterskala Multiplikationen und Divisionen durchgeführt werden. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der logarithmische Stab um eine verschiebbare Zunge mit ebenfalls logarithmischer Skala ergänzt. Von Isaac Newton wurde der Rechenstab um einen verschiebbaren Läufer (Indikator) ergänzt, der die Genauigkeit der Einstellung der Werte und der Ablesung des Ergebnisses wesentlich erhöhte.
Rechenschieber wurde bis zur Entwicklung des Taschenrechners in den 1970er Jahren in Schule und Wissenschaft eingesetzt. Zusätzlich gab es Rechenschieber für spezielle Aufgaben (Chemie, Maschinenbau usw.).
Von Roger McLassus - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link